Possehl-Preis für Lübecker Kunst 2024
SPURENSUCHE & NEUE RAUMARCHITEKTUREN
Johanna Broziat
Die Künstlerin Johanna Broziat (*1982) experimentiert in ihren Werken mit den unterschiedlichsten Materialien und schafft neben raumgreifenden und farbenfrohen Arbeiten auch kleine, detailreiche Objekte, Drucke oder Bücher. Die Jury sah in der Herangehensweise Broziats und der Wahl der Materialien, die sich vor allem auf die Nachnutzung von Objekten, Stoffen und Gegenständen bezieht, eine interessante und facettenreiche junge künstlerische Position. Mit ihrem Preisträgerprojekt hat Johanna Broziat eigens für die Lübecker Katharinenkriche eine neue Skulptur geschaffen: Mit der Arbeit ABER DIE MAUERN LEUCHTEN greift die Künstlerin die Architektur und Farbigkeit der einstigen Kirche auf und umspannt großflächig ihren Unterchor – das Herzstück der ehemaligen Franziskanerkirche und einmalig im deutschsprachigen Raum. Über ihre Kunst schafft die Künstlerin eine sinnliche Erfahrung für die Besuchenden und ermöglicht neue Zugänge zur Geschichte der Stadt.
Die Installation ABER DIE MAUERN LEUCHTEN ist noch bis zum 12. Oktober im Museum Katharinenkirche in Lübeck zu sehen.
Öffnungszeiten und weitere Informationen: Museum Katharinenkirche
Mehr über die Künstlerin: Johanna Broziat
Besondere Würdigung für Regine Bonke
Regine Bonke leistet seit mehr als vier Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zur Konkreten Kunst in Lübeck und weit darüber hinaus. Diesen möchte die Jury würdigen, indem der Künstlerin ebenfalls ermöglicht wird, ihr Bewerbungsprojekt zu verwirklichen. Sie plant, zehn große geometrische Objekte aus Papier in einen Raum zu installieren - die Besuchenden werden an der Entstehung des Werkes beteiligt, indem sie ein von ihnen gezeichnetes Quadrat auf die Objekte projizieren. Dieses wird dann trotz seiner geometrischen Eindeutigkeit eine große visuelle Vieldeutigkeit zeigen.